Die Rückkehr des Bubble Tea
Von Valentina Dorr/Konstantin Pavel 13.1.2021, 06:00 Uhr
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Nürnberg - Der Bubble Tea erlebt ein Comeback in ganz Deutschland und natürlich auch in Mittelfranken. Vor gut zehn Jahren kam er erstmals zu uns. Damals liebten vor allem junge Leute das süße Getränk mit den Kugeln (Boba).
Anfang 2020 nahmen dann die Google-Suchanfragen nach Bubble Tea wieder ordentlich Fahrt auf. Allein diesen Winter schossen in Nürnberg und Fürth fünf Läden aus dem Boden. Doch: Was hat es mit diesem Hype auf sich? Und was ist mit den einst prophezeiten Gesundheitsrisiken?
In Nürnberg werden Freunde des bunten Getränks sowohl in der Klaragasse beim "Topp Tee" als auch in "An's Teahouse" fündig, das in der Krebsgasse beheimatet ist. Wie der Name schon verrät, findet sich in diesem Café vorrangig eines: Tee. Doch eben nicht die herkömmliche Variante, sondern farbenfroher Bubble Tea.
Dieser lag vor ein paar Jahren schon einmal im Trend und bereitete damals Sorgen, weil die verwendeten "Boba"-Kugeln bei starkem Saugen verschluckt werden konnten. In "An's Teahouse" werden die "Bobas" auch deshalb nicht verwendet. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen fügt man den Tees Jelly-Kügelchen als süßen Akzent hinzu. Sie haben eine weichere Konsistenz und sollen daher wesentlich risikoärmer sein, da sie beim Herunterschlucken besser flutschen.
Mit frischer Milch
"An's Teahouse", ein Franchise-Unternehmen, das seine Anfänge in Berlin nahm, versorgt seine Kunden mittlerweile deutschlandweit in mehreren Filialen mit Bubble Teas. Auch das vietnamesische Baguette Bánh Mì kann man hier genießen. Die Soßen dazu, Teriyaki und Mayonnaise, sind hausgemacht. "Wir verarbeiten weitgehend frische Zutaten für unsere Produkte. Auch benutzen wir kein Milchpulver, wie andere Bubble-Tea-Hersteller. Bei uns gibt es drei verschiedene Milchsorten: normale Frischmilch sowie Soja- und laktosefreie Milch", so Mitarbeiter Nam.
Einer der beliebtesten Bubble-Teas ist der Sky Milk Tea. Dieser strahlt in Himmelblau, genauso wie man sich das vom Namen erwartet. Er besteht aus Jasmintee, der durch Blüten blau gefärbt wird, Milch und den charakteristischen Jellys. Vermischt der Bambus-Strohhalm die Milch mit dem blauen Tee, erinnert dieses Farbspektakel wirklich an einen Wolkenhimmel. Um das noch zu krönen, beißt man in die weichen Jellys wie in fluffige Wolken.
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Auch in Fürth ist Bubble Tea wieder zu haben. Hier versorgt seit Mitte November das "Coto Coto" in der Komotauer Straße lokale Liebhaber des bunten Tees mit Nachschub. Betreiber Bui Anhthang, der bereits weitere Filialen in Passau und Offenbach/Main betreibt, zeigt sich mit der Resonanz sehr zufrieden und berichtet von Schlangen vor dem Laden und viel Lob der Kunden. Besonders beliebt ist hier die Sorte Grüner Tee mit Erdbeersirup und -Perlen. Anders als in "An's Teahouse" setzt man in Fürth noch auf die klassischen Tapioka-Perlen, die selbst hergestellt werden. Auf diese Weise möchte man ein Produkt mit möglichst wenig Zusatzstoffen anbieten können.
Schädliche Stoffe?
Der Grund für das vorübergehende Verschwinden der Bubble Teas aus Deutschland, so erklärt es Bui, liege vor allem im Skandal um einen mit Schadstoffen belasteten Tee. Damals hatten Wissenschaftler der RWTH Aachen in den Tapioka-Perlen eines Cafés in Mönchengladbach krebserregende Stoffe gefunden. Obwohl es dabei um eine Stichprobe aus einem einzigen Café ging, obwohl die Wissenschaftler selbst keine Aussage zu einer möglichen Gesundheitsgefahr machten und obwohl das Verbraucherschutzministerium NRW eigene Untersuchungen von Bubble Tea durchführte und keine gesundheitsgefährdenden Stoffe fand, beschädigte die Sache den Ruf der Süßgetränke.
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Ob der Skandal der alleinige Grund für das Einbrechen des deutschen Bubble-Tea-Marktes war, lässt sich freilich nicht mit letzter Gewissheit sagen. Trends kommen und gehen nunmal. Ebenso wenig lässt sich ein bestimmter Grund dafür ausmachen, weshalb Bubble Teas ausgerechnet jetzt gerade mit so rasanter Geschwindigkeit zurückkehren.
Im Ausland stets beliebt
Fakt ist: Außerhalb Deutschlands hatte sich die Beliebtheit der bunten Tees gehalten. In Asien, der Heimat des Trendgetränks, ist es nach wie vor populär. Der Hype sorgte sogar dafür, dass Ketten in Taiwan Pizzen mit Bubble-Belag ins Sortiment aufnahmen.
Ob es am erneut herübergeschwappten Trend aus Asien liegt, am zurückgekehrten Vertrauen – nicht zuletzt dank einiger Läden, die frischere Zutaten und Nachhaltigkeit in den Fokus rücken – oder am Revival der 2000er: Der genaue Grund für die Rückkehr des Bubble Tea liegt wohl irgendwo zwischen vielen süßen Perlen.
Übrigens: Inzwischen bringen auch Lieferdienste das Trend-Getränk ins Haus. Die genannten Shops sind an Werktagen ab 11.30/12 Uhr für Abholung geöffnet.
Bubble Tea gibt es aktuell in Nürnberg bei An's Teahouse (Krebsgasse 7), bei Topp Tee (Klaragasse 18), bei BoBoQ am Josephsplatz 22, bei An vat Tea 'n Bites (Färberstraße 30) oder Bubble Tea 4 you (Vordere Ledergasse 30), Dim Sum Teahouse (Färbertor 4), Hung's Sweet Tea (Äußere Bayreuther Straße 25), sowie, ganz frisch, dem Giganten Comebuy (Breite Gasse 70).
Bei Coto Coto in Fürth (Komotauer Straße 45) wird das Sortiment ebenfalls zur Mitnahme angeboten.
Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!
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